Nervige Personalagenturen: Projektangebote als PHP- oder Python-Entwickler bei IT-Sicherheitsexperten

Liebe Personalagenturen,

ich bin Information Security Consultant. Ich bin kein PHP- und/oder Python-Entwickler. Wie viele andere IT-Professionals kann ich Software programmieren bzw. entwickeln. Auch in den Programmiersprachen PHP und Python. Ich bin dennoch kein Entwickler. Trotzdem bekomme ich regelmäßig per E-Mail-Anfragen als Freelancer für PHP bzw. Python, nur weil ich diese in meinem Profil unter Programmierkenntnisse aufgelistet habe.

Anscheinend wird einfach per Suchfilter in den Profilen nach Schlagwörtern gesucht und massenhaft E-Mails versendet. Das eigentliche Profil scheint sich dann niemand mehr anzusehen. Bei den Margen einer erfolgreichen Vermittlung ist das anscheinend auch zu viel verlangt. Schreibt man dann die Versender der E-Mails an, mit der Bitte solche Projekte nicht mehr zu schicken, erhält man eine sehr professionelle Reaktion: Nämlich gar keine. Eine 1A-Leistung.

Recht lustig ist es dafür, von mehreren Vermittlern derselben Agentur kontaktiert zu werden. Doppelt hält besser? Ach, drei- oder vierfach ist noch besser. Sinn? Unsinn? Eigentlich nur noch nervig.

Nachdem ich noch Geschäftsführer eines Beratungsunternehmens bin, bekomme ich auch ungewollt Profile von Bewerben geschickt. Witzig ist diese Pseudo-Anonymität. Als ob es nicht Google, LinkedIn und Xing gäben würde. Die Informationen in einem anonymen Lebenslauf sind oft vollkommen ausreichend, um die Person zu identifizieren.

Personalagenturen = nervig? Sicher nicht alle, aber das Niveau könnte insgesamt deutlich steigen. Hauptsache Umsatz generieren und Personal wie Vieh anbieten, schreckt mich eher von einer Zusammenarbeit ab.

Mit freundlichen Grüßen,

Patrick Sauer

Master of Science in Security Management
Diplom Wirtschaftsinformatiker (FH)
Certified Information Systems Security Professional (CISSP)
Certified Information Security Manager (CISM)
Offensive Security Certified Professional (OSCP)
TeleTrusT Information Security Professional (T.I.S.P.)
ISSECO Certified Professional for Secure Software Engineering (CPSSE)
Datenschutzbeauftragter DSB-TÜV

Der TrueCrypt-Selbstmord

Unter truecrypt.sourceforge.net warnt das Projekt vor dem Einsatz der eigenen Software:

WARNING: Using TrueCrypt is not secure as it may contain unfixed security issues

This page exists only to help migrate existing data encrypted by TrueCrypt.
The development of TrueCrypt was ended in 5/2014 after Microsoft terminated support of Windows XP. [..]

Die alten Softwareversionen wurden entfernt und die aktuelle Variante von TrueCrypt erlaubt nur noch das Entschlüsseln von existierenden Datenträgern. Die digitale Signatur der aktuellen Software ist echt. Entweder ist das ein grandioser Hack oder das Projekt hat aufgegeben. Im Netz kursieren die ersten Gerüchte, dass dahinter in irgendeiner Form die NSA oder andere Geheimdienste stecken sollen. Ob das stimmt, wird sich eher nicht bestätigen lassen.

Aktuell kann man nur annehmen, dass die Entwicklung von TrueCrypt eingestellt wurde. Nachdem die Software nicht unter einer freien Lizenz steht, kann das Projekt nicht geforkt werden. Somit können auch keine Security-Fixes mehr veröffentlicht werden.

TrueCrypt scheint Selbstmord begangen zu haben.

Ping Flood gegen Quizduell in der ARD

Eigentlich hat es mich nicht interessiert: Quizduell in der ARD mit Jörg Pilawa. In der Show sollte versucht werden, die Zuschauer über eine eigene App interaktiv mit raten zu lassen. In der ersten Sendung brach die IT zusammen. Danach wurden noch Berichte von einem Datenleck mit 50.000 Nutzern laut. Jetzt stoß ich zufällig im Zappen darauf.

Am Anfang der dritten Sendung wurde nun veröffentlicht, dass man einer DoS-Attacke ausgesetzt war, die über viele SSH-Agents mittels ping requests ausgelöst wurde Die Aussage hat sich Herr Pilawa von der eigenen IT geben lassen. Mich würde interessieren, woher die das mit dem SSH haben und welche Rolle das bei einem Ping Flood spielen soll. Also zumindest soll die Leitung dicht gemacht worden sein.

Dann entschuldigte sich Pilawa noch, dass auch sie einen Fehler gemacht haben. Durch die Verknüpfung von Daten wie Wohnort oder Geschlecht sollten Auswertungen vollzogen werden, ob sich statistische Merkmale in der Beantwortung von richtigen oder falschen Fragen ableiten lassen. Das habe die Server überlastet.

Also wir lassen uns lahmlegen durch einen relativ unspektakulären Ping Flood und sorgen durch falsch dimensionierte Hardware noch dafür, dass auch ohne den DoS nichts funktionieren würde. Weil das aber noch nicht genug ist, bauen wir noch ein Datenleck ein, sodass Unbefugte Zugriff auf personenbezogene Daten erhalten können.

Die gesamte Leistung wurde von unseren Rundfunkbeiträgen bezahlt. Anscheinend ist der Rundfunkbeitrag noch nicht hoch genug, sodass man sich keinen vernünftigen Dienstleister hat leisten können.